Logbuch
31.10.2008
Wolfgang Röver hat mit uns einen speziellen Erste- Hilfe Kurs durchgeführt, der auf die Besonderheiten eines Atlantiktörns ausgerichtet war!
8.11.2008
Wir haben eine Schulung besucht in der speziell auf Wundversorgung eingegangen wurde. Ein Highlight der Schulung war das Vernähen von Wunden. Geübt wurde an einem Eisbein.
10.11.2008
Nun beginnt das Packen. Die große Frage für alle ist: Was nehmen wir mit? Kommen wir mit 20 kg hin?
11.11.2008
20 kg wird knapp! Aber die Taschen sind gepackt und wir warten nun das es los geht!
12.11.2008 Mittwoch
Die Crew ist nun vollzählig. Anton, Thomas, Jörg, Udo, Werner (Bayer), Lutz (Rheinländer) und Skipper Fred besteigen das Schiff.
13.11.2008 Donnerstag
Heute wurde eingekauft ... 500L Wasser (100x 5l Flaschen), 40kg Butter/Margarine, 200 Äpfel etc. pp. zählen zu unserem Proviant.
14.11.2008 Freitag
Nach dem Frühstück haben wir unsere Reservekanister voll getankt, insgesamt 233Liter Diesel. Somit haben wir jetzt 920 Liter Wasser, ca. 450,00 Liter Diesel und 4 volle Gasflaschen.
Am Mittag sind wir vor dem Hafen von Mogan vor Anker gegangen! Anschließend hat Fred uns eine Sicherheitsbelehrung über das Schiff und das Verhalten an Bord gegeben.
Nach dem wir im Atlantik gebadet haben sind Jörg, Fred und Werner mit dem Dingi an Land gefahren um noch Reste einzukaufen. Fred musste beim Hafenmeister noch ausklarieren.
Der Rest machte es sich auf dem Schiff gemütlich und beobachtete das Treiben auf den anderen vor Anker liegenden Ausflugsschiffen!
Abends hat Fred hat noch die Wachmannschaften eingeteilt und Thomas den Zeitplan für die Wachen aufgestellt. Dieser Plan gilt für die ganze Reise und wird, wie wir noch feststellen, unser Leben an Bord maßgeblich bestimmen! Gruppe 1: Jörg und Udo, Gruppe 2: Thomas und Anton, Gruppe 3: Lutz und Werner. Der Skipper Fred bleibt Wachfrei ist aber 24 Stunden standby.
Die ersten Wachen sind wie folgt eingeteilt 15.11.08 0:00 bis 3:00Uhr (Hunde-Wache) Gr.1, 3:00 bis 6:00 Uhr(Schweine Wache) Gr.2, 6:00 bis 10:00 Uhr Gr.3, 10:00 bis 14:Gr.1, 14:00 bis 18:00 Uhr Gr.2 18:00 bis 21:00 Uhr Gr.3, 21 bis 24:00 Uhr Gr.1, und so weiter.
15.11.2008 Samstag 1.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 27 Grad 06,7 Min N; Länge: 016 Grad 48,7 Min W, Etmal: 79nm, Kurs: 247 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 25 Grad, Barometer: 1013hPa, Wind: NE 5-6Bft, Wellenhöhe bis 5m
0:15 Uhr Jetzt geht es los, nachdem wir den Anker geborgen haben, mussten wir Anfangs mit Motor Rifchtung Martinique fahren .Nachdem wir aus der Landabdeckung heraus waren, konnten wir Segel setzen, der Wind nahm bis auf gute 5-6 Bft und ich hatte den ganzen Tag mit der hohen ungewohnten Atlantik Dünung zu kämpfen.
16.11.2008 Sonntag 2.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 25 Grad 45,3 Min N; Länge: 018 Grad 22,8 Min W, Etmal: 126nm, Kurs: 220 Grad, Wetter: sonnig, 26 Grad, Barometer: 1013hPa, Wind: NE 3Bft, Wellenhöhe bis 1,5m
Der Wind hat abgenommen und die Dünung wurde weniger. Später mussten wir mit Motor fahren da wir zu wenig Fahrt machten. Laut Fred müssen wir mindestens 5 Knoten fahren um vor dem 10.12.2008 in der Karibik anzukommen.
Um 10:30 haben wir ein nicht angekündigtes "Mann über Bord" Manöver mit einer Boje geübt. Wir hatten die Boje nach 5 Minuten wieder an Bord. Nachmittags begleiteten uns Delphine die sich in unserer Bugwelle austobten.
Uns viel auf, dass die Bilgenpumpe häufig lief, Als wir die Sache näher untersuchten stellten wir fest das wir aus unseren Süßwassertank über den Warmwasser-Boiler Wasser verlieren. Thomas und Fred konnte den Wasser austritt minimieren. das Leck aber nicht ganz beseitigen. bei der Überprüfung des 2.Wassertanks mussten wir feststellen, das der Tank völlig leergelaufen ist und wir somit 200 Liter Süßwasser weniger zur Verfügung haben.
18:15 Uhr haben wir die Genua abgeschlagen, und das eingerissenen Achteliek genäh und getapt, anschließend wurde die Genua wieder angeschlagen.
17.11.2008 Montag 3.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 24 Grad 12,7 Min N; Länge: 019 Grad 35,5 Min W, Etmal: 146nm, Kurs: 250 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 25 Grad, Barometer: 1017hPa, Wind: NE 3-4Bft, Wellenhöhe bis 1,0m
Bei herrlichem Wetter war heute Waschtag (Badetage) auf dem Vorschiff. Mit Pütz und Seife.
9:15 Uhr haben wir das erste Mal 58 Liter Diesel nachgetankt.
Anton und ich haben die lose Salzwasserpumpe unter der Spüle fixieren können. Dies war wichtig, da wir nach dem Wasserverlusst nun alles mit Salzwasser spülen mussten.
Heute haben Anton und ich auch das erste Brot gebacken.
18.11.2008 Dienstag 4.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite:23 Grad 01,9 Min N; Länge: 021 Grad 34 Min W, Etmal: 149nm, Kurs: 250 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 25 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: ENE 4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Es ist wieder herrliches Wetter und unser Schiff wird von mehr als 25 Delphinen begleitet.
Fred hat Fisch gefangen, der von Lutz zubereitet der Mannschaft wieder sehr gut schmeckte.
19.11.2008 Mittwoch 5.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite:22 Grad 03,9 Min N; Länge: 023 Grad 58,2 Min W, Etmal: 164nm, Kurs: 260 Grad, Wetter: bewölkt, 25 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: ENE 3-4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Meine erste Wache ist Heute von 6-10Uhr. der Kurs ist WSW. Die Geschwindigkeit ca 6 Knoten. Vor uns ist eine Dreifarbenlaterne zu beobachten. Fred funkt das Segelschiff an, es meldet sich eine Stimme mit amerikanischem Slang. Es stellt sich heraus, dass es ein Katamaran ist der am gleichen Tag wie wir aus Las Palmas losgesegelt ist und St. Lucia ansteuert. Es sind vier Personen und 2 Hunde an Bord. Mit dem heller werdenden Tag verschwindet das Licht am Horizont. Das Wetter war anfangs noch schön später bewölkte es sich, und am Abend begann es sogar leicht an zu regen, so das ich meine Abendwachen von 6-9 Uhr mit Regenkombi beginnen musste. Inder Nacht hat Fred einen Tintenfisch geangelt der am Mittag von Lutz herrlich zubereitet von uns verzerrt wurde. Im Laufe des Tages hat Fred noch 3 Goldmakrelen geangelt. die 2 Kleineren gab es am Abend kurz vor meiner Wache. Die Mannschaft ist guter Dinge. Werner bringt uns weiter bayrische Weisheiten bei. Fred ließ sich in die Mastspitze Ziehen um die drei Farbenlaterne zu reparieren, musste aber enttäuscht feststellen das wir kein 3-Farben-Laterne im Masttop besitzen.
20.11.2008 Donnerstag 6.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite:20 Grad 59,8 Min N; Länge: 025 Grad 42 Min W, Etmal: 138nm, Kurs: 260 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 26 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: ENE 3-4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Fred`s Drachen, der uns den ganzen Tag vorn am Bug gezogen hatte (macht ca. 0,3kn aus) stürzte ins Meer und versank bei einer Wassertiefe von 4800m trotz Rettungsversuch!
21.11.2008, Freitag 7.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 19 Grad 58,3 Min N; Länge: 027 Grad 23 Min W, Etmal: 133nm, Kurs: 260 Grad, Wetter: sonnig, 28 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: S 4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Ein fliegender Fisch landete auf unser Deck. Wir haben ihn sofort wieder ins Wasser befördert.
Es sind auch die ersten Passatwolken zu sehen. Wir hoffen nun alle, dass der Passatwind endlich einsetzt.
Abends, beim Segeln unterm Sternenhimmel erklärt Werner uns den Sternenkunde.
22.11.2008, Samstag 8. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 19 Grad 01,3 Min N; Länge: 029 Grad 11,9 Min W, Etmal: 147nm, Kurs: 260 Grad, Wetter: regen, 25 Grad, Barometer: 1014hPa, Wind: SE 3Bft, Wellenhöhe bis 1,5m
Fred, hat die bis heute größte Goldmakrele gefangen. Sie wurde von Anton sofort filetiert. Beim einholen der Angeln hatte Anton dann noch eine kleinere Goldmakrele am Haken, der das gleiche Schicksal ereilte. Ich habe heute wieder zwei Brote gebacken (liegt mir wohl im Blut) und mich anschließend auf dem Vorschiff mit Meerwasser gewaschen. Heute haben wir unseren ersten Wal gesehen. In einem sicheren Abstand vom Boot sahen wir, wie er blies und öfters auftauchte. Abends durften wir einen wunderschönen Sonnenuntergang während des Abendessens genießen und wir haben das seltene Phänomen des Grünen Blitzes am Ende des Sonnenuntergangs beobachten können! Später hat Werner uns wieder den Sternenhimmel erklärt. Anschließend staunten wir noch über das leuchtende Plankton in unserer Gischt Wir haben heute auch die ersten 1000 NM hinter uns gebracht!
23.11.2008, Sonntag 9. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 18 Grad 11,8 Min N; Länge: 030 Grad 55,7 Min W, Etmal: 119nm, Kurs: 245 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 27 Grad, Barometer: 1011hPa, Wind: E 1Bft, Wellenhöhe bis 0,5m
Heute haben wir den ganzen Tag Flaute und so fahren wir schon seit gestern 17:00 Uhr mit Motor. Morgens zum Frühstück gab es für jeden zwei frische Brötchen, die ich aus einer Weißbrotmischung gebacken habe. Wie jeden Morgen frühstückten wir an Deck bei 25° und Sonne. Mittags haben wir im Atlantik (Tiefe 3850m) gebadet. Das Wasser ist so blau und warm. Nachmittags haben wir drei junge schlafende Pottwale gesehen und diese bei ausgeschaltetem Motor längere Zeit beobachtet. Abends gab es ein leckeres Fischmahl, das Lutz wieder gezaubert hat, nicht zu vergessen der leckere Möhrensalat von Jörg. Alles zusammen konnten wir bei einem herrlichen Sonnenuntergang genießen. Wir sind erstaunt, wie viele Fische Fred bisher gefangen hat.
24.11.2008, Montag 10. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 17Grad 19,5 Min N; Länge: 032 Grad 50,1 Min W, Etmal: 131nm, Kurs: 260 Grad, Wetter: sonnig, 31 Grad, Barometer: 1011hPa, Wind: SE 2-3Bft, Wellenhöhe bis 0,5m
Heute Morgen wurde ich wach und musste feststellen, dass der Motor aus ist - endlich Wind! Der Blister wurde zum Groß gesetzt und wir segelten auf Steuerbord Bug weiter dem Ziel Martinique entgegen. Die Sonne meint es heute besonders gut (32°), die wenigen Schattenplätze sind besonders begehrt. Thomas und Lutz haben heute aus unseren Reservekanistern wieder nachgetankt. Anton und Werner haben unseren Restmüll in die leeren 5L Wasserkanister entsorgt. Diese werden bis zu endgültigen Entsorgung in Martinique im Dingi verstaut. Ich habe die Mannschaft mit einer kalten Erdbeermilch (Kalte H-Milch mit Erdbeermarmelade) verwöhnt. Heute Abend gab es eine leckere Porreesuppe die Lutz gezaubert. Leider schläft der Wind abends wieder ein, so dass wir den Motor starten müssen.
25.11.2008, Dienstag 11. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 16 Grad 53,1 Min N; Länge: 034 Grad 50,1 Min W, Etmal: 129nm, Kurs: 260Grad, Wetter: sonnig, 30 Grad, Barometer: 1013hPa, Wind: SE 2Bft, Wellenhöhe bis 0,5m
Noch immer wenig Wind zum Segeln. Wir versuchen es immer wieder, müssen dann aber doch den Motor zur Hilfe nehmen. Fred hat sich den Wetterbericht vom Arkadia Büro aus Hamburg durch Melanie telefonisch durchgeben lassen. Danach soll es noch Wind um 10 Kn aus Ost geben, der ab morgen früh bis auf 15 Kn zunehmen soll. Die Sonne meint es wieder gut mit uns und wir haben jetzt schon 30 Grad unter Deck. Zum Glück geht eine leichte Briese durch das Schiff. In unserer Wache von 6:00 bis 10:00 Uhr konnten Jörg und ich einen wunderschönen Sonnenaufgang beobachten!
Seit drei Tagen haben wir auch kein Schiff mehr gesichtet oder Funkkontakt mit einem anderen Schiff gehab. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist zuzeit das Satellitentelefon.
26.11.2008, Mittwoch 12. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 16 Grad 25,6 Min N; Länge: 036 Grad 53,4 Min W, Etmal: 129nm, Kurs: 256 Grad, Wetter: sonnig, 30 Grad, Barometer: 1012hPa, Wind: SE 4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Heute haben wir Bergfest, d.h. die Hälfte 1400nm sind geschafft. Wind ist auch seit gestern Abend wieder da, so dass wir wieder segeln können.
In der Nacht hat Wache gegen 2:45 Uhr eine weiße Leuchtrakete an Stb. beobachtet. Da sonst keine weiteren Beobachtungen gemacht wurden und weiße Raketen nicht zu den Notsignalen gehören, haben wir unseren Kurs fortgesetzt!
27.11.2008, Donnerstag 13. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 15 Grad 59,2 Min N; Länge: 038Grad 56,8 Min W, Etmal: 144nm, Kurs: 275 Grad, Wetter: bewölkt, 29 Grad, Barometer: 1013hPa, Wind: SE 3Bft, Wellenhöhe bis 1,5m
Wir konnten den ganzen Tag bis in den Sonnenuntergang hinein segeln. Nachmittags haben wir wieder 60 Liter Diesel nachgetankt. Abends mussten wir wieder motoren. Weiter warten wir auf den Passatwind aus NO. In meiner Wache 21:00 bis 0:00 Uhr konnten wir den Motor stoppen und mit Groß und Genua segeln. Die anderen an Bord werden sich über die Ruhe gefreut haben. Vorgestern abend hatten wir seit Tagen wieder Funkkontakt mit einer 70F SY aus Norwegen.
28.11.2008, Freitag 14. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 15 Grad 47,1 Min N; Länge: 040 Grad 58,3 Min W, Etmal: 129nm, Kurs: 263 Grad, Wetter: bewölkt, 29 Grad, Barometer: 1012hPa, Wind: S 3Bft, Wellenhöhe bis 1,5m
Heute hat Fred, nach einigen Tagen ohne Fang (der Neumond war Schuld!), einen Wahoo (90 cm lang, ca. 5 kg) gefangen, den Lutz wieder zu einem delikatem Gericht verarbeitet hat. Die Mannschaft verlieh ihm ihm hierfür den **** arkadischen Kochstern. Fred sammelt die Schwanzflossen der geangelten Fische als Trophäe, die er Backbords in die Wanten hängt (siehe Foto). Ich habe heute das letzte 1,4 kg Brot gebacken, jetzt haben wir nur noch eine Weißbrotmischung für die Brötchen am Sonntag.Frischen Obst und Gemüse wird auch weniger. Wir haben noch 90 Äpfel, drei Apfelsinen und einige Zitronen. Das Wasser sollte reichen, da noch ca. 4 Liter/Person pro Tag bis Nikolaus vorhanden sind. Der Abwasch wird seit Tagen nur noch mit Seewasser gemacht um nicht das kostbare Trinkwasser hierfür zu vergeuden. Heute wurde auch um 11:00 Uhr die Zeit wieder um eine Stunde zurückgestellt, d.h. der Zeitunterschied zur Heimat beträgt jetzt 3 Stunden.
29.11.2008, Samstag 15. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr. Die Position: Breite 15 Grad 47 Min N, Länge 40 Grad 58 Min W, Etmal: 129 nm, Reststrecke 1158 nm, Kurs: 263 Grad, Wetter: 29 Grad, bewölkt, Wind: S 3Bft. (Kommentar René: Aus den Grad und Minuten Angaben wird eine Dezimalzahl errechnet, so dass die Positionen auf der Weltkarte angezeigt werden können.)
Wir sind jetzt 15 Tage auf See. Die Moral der Mannschaft ist sehr gut. Das Bordleben hat sich eingespielt. Heute Abend werden wir die 1000 nm bis Martinique unterschreiten. Das Ziel kommt immer näher und damit auch die Wünsche, die man sich an Land als erstes erfüllen will, frische Süßwasserdusche, großes Vanilleeis mit Erdbeersoße, einen kalten Longdrink an einer Poolbar etc.
Die ganze Nacht mussten wir wieder mit Motor fahren, der Wind drehte über West wieder auf Ost-Süd-Ost, ist aber weiterhin zu schwach zum Segeln. Es wurde achtern auch heftiges Wetterleuchten beobachtet. Während der Frühwache (6-10 Uhr) von Thomas und Anton hat Fred wieder einen Thunfisch geangelt. Beim Frühstück regnete es ein wenig. Leider nicht genug, um sich einmal richtig zu duschen. Nur die Luftfeuchtigkeit stieg wieder über 80%.
Während ich den Eintrag für den 26.11. schreibe, wurde mein Notebook von einem Schwall Wasser getroffen, der durch eine geöffnete Luke an Deck in den Salon drang und so die Tastatur überflutete. Die sofort eingeleiteten Gegenmaßnahmen konnten nicht verhindern, dass die Tastatur vorerst ihren Dienst versagte. Nach etlichen Versuchen sie zu trocken zu legen, gelang es mir gestern, mich wieder am Notebook einzuloggen, und so (nur mit Maus) wieder ein Bild an René weiterzuleiten. Hiermit möchten wir uns auch einmal bei René Selheim bedanken, der die Daten zuhause internetgerecht aufarbeitet und für euch im Internet einstellt. (Kein Problem, Udo;))
30.11.2008, Sonntag 16. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 15 Grad 23,6 Min N; Länge: 045 Grad 06,0 Min W, Etmal: 129nm, Kurs: 269 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 29 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: NE 4Bft, Wellenhöhe bis 2m
Gestern Abend hatte Fred eine große Goldmakrele am Haken. Als er jedoch sah, dass eine zweite Goldmakrele den am Haken zappelnden Fisch begleitete, konnte Fred es nicht übers Herz bringen den Fisch zu töten. Er entschied sich für die Familienzusammenführung unter Wasser und ließ den Fisch frei. Das während der Angelaktion über Bord gegangene T-Shirt von Anton konnte trotz sofort eingeleitetem T-Shirt über Bord Manöver zwar wieder gefunden werden, da es sich aber schon ca. 2 m unter Wasser befand, nicht wieder gehoben werden. Abends zog am Horizont eine dunkle Regenfront auf, die auch Wind mit sich brachte, so dass wir wieder segeln konnten. Nacht setzte dann auch leichter warmer Regen ein, der am Morgen wieder abzog. Wind haben wir seit heute morgen kontinuierlich aus Nord Ost. Bei 15 Knoten hatte wir einen sonnigen Segeltag.
Heute Morgen stand ich um 6:00 Uhr auf um die frischen Brötchen zu backen, so konnten wir um 10:00 Uhr mit warmen Brötchen an Deck frühstücken. Wir hatten heute auch den ersten Verletzten an Bord, Werner hattte sich mit einem Messer in den Finger geschnitten. Es war aber nicht so schlimm, Jörg und ich konnten ihm mit einem perfekt angelegten Fingerkuppenverband helfen. Gestern abend gab es von Werner wieder einen leckeren Cocktail (natürlich alkohohlfrei) für die letzten 999 nm bis zum Ziel.
Wir bedanken uns bei Astrid Haar für die aktuellen Wetterberichte, die sie uns seit vorgestern alle zwei Tage per SMS zukommen lässt!
Anton und Thomas, die zurzeit Wache haben, streiten sich bei dem herrlichen Segelwetter , wer steuern darf und wer nicht. Sie stoppen deshalb die jeweilige Zeit des anderen am Steuer.
01.12.2008, Montag 17. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 15 Grad 09,5 Min N; Länge: 047 Grad 40,9 Min W, Etmal: 147nm, Reststrecke: 768 nm, Kurs: 265 Grad, Wetter: bewölkt, 29 Grad, Barometer: 1015hPa, Wind: NE 6Bft, Wellenhöhe bis 5 m
Fred ist gestern Abend ein schwarzer Degenfisch ca. 1 m lang an den Haken gegangen, das Maul des Fisches sieht sehr furchterregend aus! Da Fred aber den Fisch nicht zuordnen konnte, hat er den Fisch am nächsten Morgen über Bord geworfen (Fisch den man nicht kennt ißt mann nicht)!
Am Abend hat der Wind noch aufgefrischt, in Böen bis zu 30 Kn Wind. Wir hatten aber vorsichtshalber das zweite Reff ins Großsegel eingebunden und die Genua kleiner gerollt. Bei einigen Wellen stieg die Gischt (Thomas nennt sie die weißen Hunde) bis ins Cockpit. Der Nachthimmel war sternenklar, so dass Werner uns wieder einige Sterne und Sternenbilder zeigen konnte.
Am heutigen Tag hielt der Wind an und wir konnten den ganzen Tag die Wellen abreiten! Laut neuestem Wetterbereicht von Astrid soll der Wind (um 20 Kn) bis morgen Abend so bleiben. Wenn der Wind so bleibt, kommen wir wahrscheinlich schon am Samstag oder Sonntag in der Karibik an. Unter Deck ist es bei diesem Wetter nicht besonders gemütlich, alles rutscht hin und her. Das Kochen wird zu einem Erlebnis der besonderen Art. Gruß Udo
02.12.2008, Dienstag 18. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 14 Grad 58,8 Min N; Länge: 050 Grad 30,7 Min W, Etmal: 180nm, Kurs: 265 Grad, Wetter: sonnig, 29 Grad, Barometer: 1014hPa, Wind: E 5Bft, Wellenhöhe bis 5 m
An Bord wurde die Zeit wieder eine Stunde vorgestellt (UTC-4). Wir haben jetzt einen Zeitunterschied von 4 Std. zur Heimat. Heute hatten wir einen herrlichen Segeltag. Das Schiff rauscht nur so durch die Wellen. Zur Zeit fahren wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,2 kn. Die Ankunft auf Martinique rückt somit immer näher. Berechnete Ankunftszeit ist Samstag Nachmittag, das heißt, wir könnten Nikolaus an der Poolbar feiern, wenn der Wind so anhält.
Letzte Nacht, wieder sternenklar, hatten wir endlich wieder Funkkontakt mit einem anderen Schiff. Seit der schwedischen Segelyacht vor fünf Tagen der erste Kontakt. Es war ein Frachter, der von Italien nach Venezuela unterwegs ist, er gab uns eine Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage durch. Weiter wurde eine Segelyacht gesehen, die sich aber nicht über Funk zu erkennen gab. Ihr Topplicht konnten wir bis in die frühen Morgenstunden hinter uns am Horizont sehen. Heute Morgen fand Fred auf dem Vorschiff einen toten fliegenden Fisch. Er hatte sich beim Flug über unser Deck zwischen den leeren Dieselkanistern verfangen.
03.12.2008, Mittwoch 19. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 14 Grad 58,2 Min N; Länge: 052 Grad 50,9 Min W, Etmal: 146nm, Kurs: 270 Grad, Wetter: sonnig, 30 Grad, Barometer: 1012hPa, Wind: E 3Bft, Wellenhöhe bis 2 m
Heute ist es schon 3 Wochen her, dass wir das Schiff Arkadia II in Mogan betreten haben. Nach drei Wochen auf diesem Schiff staunen wir, wie selbstverständlich wir uns hier eingelebt haben, wie sehr unser Leben von Wache und Freiwache bestimmt wird, jeder seine Aufgaben wahrnimmt und wir uns trotz der Enge des Bootes gut verstehen.
Gestern Nachmittag haben wir das erste Schiff bei Tage gesehen. Es war ein Tanker, der unseren Weg kreuzte. Nach dem Bommel Funkkontakt mit dem Schiff hergestellt hatte, bekamen wir einen aktuellen Wetterbericht und die Info, dass sie uns visuell wahrgenommen haben. Dies war für uns wichtig, da wir das Schiff längere Zeit in einer nicht veränderlichen Kreuzpeilung hatten. Nachdem weitere Crewmitglieder mit dem Peilkompass das Schiff beobachteten, wurde immer deutlicher, dass wir nicht auf Kollisionskurs sind.
Der Wind hat heute wie vorhergesagt abgenommen, so dass wir bei böigem Wind zwischen 8 und 14 Knoten mit Blister und Groß noch gerade 4 bis 6 Knoten Fahrt machen. Dies bedeutet, dass wir frühestens Sonntagnachmittag auf Martinique oder St. Lucia ankommen.
Heute Morgen habe ich zum Frühstück Pfannkuchen aus unseren Mehlresten gezaubert, die bei der Crew gut ankamen.
04.12.2008, Donnerstag 20. Tag auf See
Logbucheintrag 12:00 Uhr: die Position Breite: 15 Grad 00,2 Min N; Länge: 054 Grad 50,9 Min W, Etmal: 146nm, Kurs: 255 Grad, Wetter: leicht bewölkt, 30 Grad, Barometer: 1012hPa, Wind: ENE 3-4Bft, Wellenhöhe bis 2 m
Mal kommt er aus Ost dann Nordost, mal bläst er mit 3- dann mit 4 Knoten. Wir haben heute schon einige Segelstellungen ausprobiert Groß und Blister, nur Blister, zurzeit fahren wir mit Groß und Genua ca. 6kn über Grund Richtung Martinique. Gestern und heute haben wir bis jetzt kein Schiff gesehen. Die Crew beschäftigt sich schon verstärkt mit der Literatur über Martinique und St. Lucia um sich auf den Landgang vorzubereiten. Heute ist der Hut des Skippers über Bord gegangen. Das sofort eingeleitete „Hut über Bord Manöver“ hatte kein Erfolg, da der Hut nicht mehr zu sehen war.
05.12.2008, Freitag 21.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00Uhr die Position Breite: 15 Grad 04,4 Min N; Länge: 057 Grad 11,5 Min W, Etmal: 130nm, Reststrecke:218nm, Kurs: 282 Grad, Wetter: sonnig, 30Grad, Wind: NE 2-3Bft, Wellenhöhe bis 1,5m
Gestern Abend haben wir noch einen orangenen 20Liter Kanister aus dem Atlantik geborgen. Es hatte sich schon ein eigener Biotop an dem Eimer gebildet mit Muscheln, kleinen Krebsen sowie kleinen Fischen. Das Manöver zum Bergen des Eimers hat hervorragend geklappt. Abends hat der Skipper einen Seehecht(1m lang) gefangen. So gab es zum Abendessen wieder eine herrliche Fischmalzeit, die wie immer von Lutz zubereitet wurde. Heute Vormittag haben wir unsere bisher größte Goldmakrele gefangen. Sie steht heute Abend auf dem Speiseplan. Heute ist es sehr warm, die wenigen Schattenplätze an Bord sind sehr begehrt!
06.12.2008, Samstag 22.Tag auf See (Nikolaus)
Logbucheintrag 12:00Uhr die Position Breite: 14 Grad 46,8 Min N; Länge: 059 Grad 05,6 Min W, Etmal: 112nm, Reststrecke:106nm, Kurs: 247 Grad, Wetter: sonnig, 31,6 Grad, Wind: E 3Bft, Wellenhöhe bis 1m
Gestern Nachmittag haben wir ein „Mann über Bord Manöver“ gefahren, nachdem Jörg, in Absprache mit dem Skipper, über Bord gesprungen war. Innerhalb von 4 Minuten hatten wir Jörg erreicht und hätten ihn bergen können, doch der Skipper gab den Ozean frei zum Baden. Wir alle genossen das Bad im lauwarmen Nass. Nach ca. 1 Stunde setzten wir unsere Fahrt fort.
Heute Nacht während meiner Wache konnte ich wieder jede Menge Sternschnuppen beobachten, aber so langsam fallen mir keine Wünsche mehr ein. Eben (13:30) hat Werner wieder einen Cocktail serviert, Anlass waren die 99.Seemaile bis zum Ziel. Heute haben wir auch zwei Frachter gesichtet, mit einem Frachter hat Werner über Funk Kontakt aufgenommen, Es war ein Deutscher Seemann aus der Nähe von Hamburg am Funk. Das Schiff „Baghira“ war auf den Weg von Belem in Brasilien nach Savannah in den USA Spannung macht sich an Bord breit, wann werden wir Land sehen?
Wahrscheinlich kommt das Land irgendwann in der Nacht in Sichtweite, aber dies wird dann die Wache von 6-10Uhr nach dem Sonnenaufgang zuerst sehen können.
07.12.2008 Sonntag 23.Tag auf See
Logbucheintrag 12:00Uhr die Position vor Anker auf Reede vor St. Anna auf Martinique, Wetter: sonnig, 31,6 Grad, Wind: E 3Bft,
Heute Nacht ca. ab 0:30 Uhr konnten wir am Horizont einen schwachen Lichtschein im Dunst erkennen (wenn der Mond von einer Wolke verdeckt war). Später kamen dann die Lichter der Leuchttürme hinzu bis dann im Morgengrauen die Konturen der Inseln Martinique und St.Lucia vor uns auftauchten. Als um 9:15 Uhr der Anker auf Reede vor St. Anne fiel, haben wir es nach 2.850,00nm geschafft!
Das Ankerbier war Pflicht bevor der Skipper und Anton zum Einklarieren mit dem Dingi uns in Richtung Le Marin verließen. Wir machten es uns an Deck und im Wasser gemütlich. Nachdem der Skipper und Anton wieder zurück waren, fuhren wir noch zum Tanken und legten anschließend im Hafen von Le Marin am Steg an. Abends haben wir die Ankunft auf Martinique noch beim gemütlichen Essen und einigen Bier ausgiebig gefeiert!
08.12.2008, Montag im Hafen von Le Marin
Heute hatten wir den ganzen Tag zur freien Verfügung, Werner, Anton, Jörg, Thomas und ich haben uns ein Auto geliehen und haben eine Rundfahrt über die Insel durchgeführt.
09.12.2008, Dienstag im Hafen von Le Marin
Heute hatten wir den Vormittag noch zur freien Verfügung. Nachmittags mussten wir das Schiff reinigen und anschließend haben wir unsereTaschen gepackt. Abends haben wir noch ein Abschiedsessen in einer Bar gehabt. Anschließend sind wir Borchener an Bord gegangen, Werner, Lutz und Fred wollten noch in eine andere Bar, dies hatte leider zu. So kam es, dass alle um 24:00 Uhr schon in ihren Koje lagen!
10.12.2008, Mittwoch
5:00 Uhr Aufstehen Fred hat uns zum Abschied einen Kaffee gekocht. 6:00Uhr Begin der Rückreise mit Taxi, Flugzeugen und Bahn.
11.12.2008, Donnerstag
17:40Uhr Ankunft in der Heimat